Keilformat – Alfa Romeo 75
Der Alfa Romeo 75 ist nicht wirklich schön. Sein Blechkleid, eine typische 80er Jahre Keilform, schnörkellos, mit ein paar Plastikteilen mehr oder weniger liebevoll verziert. Seine Qualität war auch nicht überragend. Sie ist aus einer Zeit als ein Alfa noch als exorbitantes Problemauto galt. Seine Fahrleistungen, selbst in der 3.0 V6 Turbo Version waren auch überschaubar und er musste schon einem profanen GTI weichen.
Aber dennoch ist gerade er ein faszinierendes Stück Alfa Romeo Geschichte. Er ist bei den Fans beliebt, weil er der letzte echte Alfa Romeo ist, der vor der Regieübernahme von Fiat entstanden ist.
Das neue im Heel-Verlag erschienene Buch „Alfa 75 “ von Umberto Paolo widmet diesem Fahrzeug fast ein Denkmal über mehrere Kapitel.
Klar gegliedert und optisch schön umgesetzt erfährt der Leser alles von der Entstehung des 75, den Designskizzen und ersten Erlkönigen bis zum letzten gebauten Exemplar. Schön ist auch, dass selbst der nur einmal gebaute Kombi seinen Platz im Buch gefunden hat.
Damit der ungezwungene Leser, als auch der Enthusiast sich im Buch zu Hause fühlen, sind die Texte einfach aufgebaut und stark visuell angereichert. Der Alfa 75-Fan findet im Buch aber auch Detailwissen, wie Informationen zu allen gebauten Varianten. Dazu gehören die verfügbaren Farben, Motorcodes und Fahrgestellnummern.
Das umfangreiche Buch widmet sich zusätzlich alleine auf über 60 Seiten dem Thema Motorsport. Auch hier sind wieder Aufnahmen der seltenen Rennmodelle wie des TCC zu sehen, begleitet von Statistiken diverser Rennserien.
Das Buch selbst ist schön und gut verarbeitet, das Papier macht einen hochwertigen Eindruck, bei dem die Haptik einmal mehr stimmt. So ist es auch als Geschenk ein wertiges Produkt.
Nicht nur für 80er Jahre Jugendliche wie ich einer war, die mit dem 75 groß geworden sind, ist dieses Buch zu empfehlen. Für Alfa Fans ein Muss, für Auto-Interessante die sich für Modelle abseits des Mainstream interessieren, aber auch eine klare Kaufempfehlung.
Text: Bernd Schweickard
© Foto: Heel-Verlag