Gran Premio Alfa Romeo – Pista e Piloti

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Rivalen der Rennbahn

Pista e Piloti Event verwandelt den Odenwald in ein Stück Toskana.

 

Schon auf der Fahrt im kostenlosen Shuttlebus vom Besucherparkplatz in Michelstadt zum auf einer Anhöhe gelegen Flugplatz des Aero Club Odenwald, konnte man imposante Motorengeräusche wahrnehmen. Am vergangenen Sonntag hörten sich diese aber nicht nach einer Cessna oder Piper an. Es klang nach hellen italienischen Feinmechanik-Triebwerken. Oben angekommen erschütterte zudem dumpfes Geballere eines brachialen Benzin-Luft-Gemisch Vernichters die Erde. Das kann nur der Protos Vorkriegs-Rennwagen mit dem dicken Ofenrohr-Auspuff sein. Unter der dünnen Blechhaube soll ein 7 Liter Sechszylinder der vergessen Siemens-Marke aus Berlin werkeln.

Der Großteil der über 50 Teilnehmerfahrzeuge kommt aber aus einer Zeit, als Flugplatzrennen zur Dolce Vita des Rennsports zählten. In den 1970er Jahren radierten die siegverwöhnten Alfa Romeo GTA ihren schwarzen Gummi auf den Asphalt der Start- und Landebahnen. Und sogar bis in die 1980er Jahre hinein, wurden Tourenwagenrennen wie die DTM noch auf Flugplätzen wie Mainz-Finthen und Wunstorf im Norden ausgetragen.

Diesen Geist vergangener Tage möchte die neue Veranstaltungsreihe „Pista & Piloti – Gran Premio Alfa Romeo“ zu neuem Leben erwecken. Aber nicht im Wettkampfstil, sondern als Gentleman Drive für Enthusiasten alter Rennboliden.

 

Hausherr ist die Marke Alfa Romeo, unterstützt durch die FCA Heritage Abteilung des italienischen Autobauers aus Mailand. So platzte das Fahrerlager schon bei der ersten Veranstaltung mit Alfarot lackierten Old- und Youngtimern aus den Gattern. Herzlich Willkommen sind auch die ehemaligen Rivalen der Rennbahn. So fahren in einer der Gruppe die Kontrahenten von einst, wie Lancia Stratos, Abarth, Opel Commodore Steinmetz, Datsund 240 Z, Porsche 911 und BMW.

 

So kam es auf der 1.200 Meter langen Strecke mit fünf Rechts- und vier Linskurven zu fairen Positionskämpfen und Gummiabrieb wie vor 40 Jahren. Gefahren wurde in verschiedenen Klassen wie Alfasud Pokal oder auch GT und Tourenwagen.

Zu gewinnen gab es keinen Pokal und kein Preisgeld. Dafür aber einen wunderbaren Tag inmitten Gleichgesinnter. Benzingespräche bei italienischem Sonnenschein und Temperaturen bis 28 Grad im Oktober im toskanischen Odenwald.

Text: Bernd Schweickard

(c) Foto: Bernd Schweickard

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